The Beckett Affair
OT: L’affare Beckett
I/F 1966
R: Osvaldo Civirani
D: Lang Jeffries, Krista Nell, Ivan Desny, Bob Messenger (= Roberto Messina), Andrew Scott (= Andrea Scotti), Max Dean (= Massimo Righi)
M: Nora Orlandi (conducted Robby Poitevin)
Rod Cooper, ein amerikanischer CIA-Agent, wird nach Paris geschickt, um herauszufinden, ob Oberst Segura, Leiter einer Geheimorganisation, die gegen den kubanischen General Castro arbeitet, ein doppeltes Spiel auf Kosten der Vereinigten Staaten treibt.
Er versucht zunächst, Kontakt mit Frau Beckett aufzunehmen, die ihm Auskunft über Segura geben soll, aber die Frau wird ermordet aufgefunden, getarnt als Suizid.
Daraufhin stellt Rogerson, ein anderer Amerikaner, Cooper bei Segura selbst vor, und so kann Rod in dessen Organisation eindringen. Hier erfährt er, dass der Colonel versucht, eine bestimmte Anzahl von Amerikanern anzuwerben, um sie für ein Attentat auf den Präsidenten eines südamerikanischen Staates einzusetzen und so die kommunistische Expansion zu fördern.
Segura sieht Cooper als Killer und als politisch desinteressiert an. Die Organisation um Segura vertraut dem Ganzen nicht und stellt Cooper den Diplomaten Crake zur Seite, der durch Wettschulden erpressbar geworden ist. Ziel von Segura ist natürlich ein Attentat….
Wow, schon lange nicht mehr einen, vor allem italienischen, Film mit einer so komplexen Handlung gesehen. Das kann man gut oder auch schlecht finden, in diesem Fall kommt das sehr sehr anspruchsvoll rüber aber eben nicht leicht zu durchschauen – das ist kein Eurospy der bunten, unterhaltsamen Sorte sondern ein politischer Thriller. Zum Großteil spielt das ganze in Paris bzw, der Schweiz noch dazu im Winter, alles sehr ernst und winterlich kalt. Gadgets gibts hier keine, hier wird geboxt und geschossen und einige müssen ihr Leben lassen. Der Film versucht realistisch kalt rüberzukommen und er schafft das auch. Ich hab den Film englisch vor mir (leider mit festen griechischen UT im grauslichen Format) aber da die Synchro gut ist kommen auch die schauspielerischen Leistungen gut rüber. Zum Finale geht es dann nach Südamerika u.z. Nach Nicaragua wo erwähntes Attentat stattfinden soll.
Lang Jeffries ist in dieser ernsten Agentenrolle sehr gut. Meine süße Krista Nell leider viel zu wenig im Einsatz. Gut wie immer und gern gesehen Ivan Desny. Kraftlackel Roberto Messina auch immer eine Bank. Sehr gut und passend der Score von Nora Orlandi!
Ernste 8 ist mir dieser außergewöhnliche Film auf alle Fälle wert. Den im richtigen Format und guter Qualität dann wäre noch mehr drin auf der Eurospyskala.
King hetzt sieben Killer
I: Un millione di dollari per sette assassini
US: Last Man to kill
I/F 1966
R: Umberto Lenzi
D: Roger Browne, Carlo Hintermann, Jose Greci, Erica Blanc, Sal Borgese, Nello Pazzafini, Ales Dakar
M: Angelo F. Lavagnino
Michael King (Roger Browne) ist ein Einbrecherkönig der auch mal die Königs Spielkarte nach einem gelungenen Bruch hinterlässt. Er bekommt das Angebot, einen verschwundenen Nuklear Wissenschaftler aufzuspüren. Er findet eine Spur in Ägypten aber kann den Wissenschaftler nur mehr tot auffinden. Nun will dessen Vater die Täter und bietet eine Million Dollar das King diese findet. Der muss sich mit allerlei Gesindel herumschlagen und, wie im Titel angekündigt, sind auch 7 Killer darunter….doch steckt noch etwas hinter dieser Geschichte?
Roger Browne wieder in sehr guter Form in diesem unterhaltsamen Film von Regisseur Lenzi.
Der Film ist kurzweilig und Browne slick wie wir es von ihm gewohnt sind. Seine Gegenspieler als Killer sind u.a. Nello Pazzafini (größere Rolle!), Sal Borghese oder Dakar (der peruanische Wrestler). Umberto Lenzi war einfach ein extrem guter Handwerker und all seine Filme haben einen schönen Look, unterhalten gut und sehen nach mehr aus als sie wahrscheinlich gekostet haben. Super Score von Lavagnino! Sieben Killer dafür und wenn der Film mal restauriert und im richtigen Format auftaucht vielleicht sogar mehr!
Der Boss stirbt noch vor 12
US; Fuller Report
aka
I: Rapporto Fuller, base Stoccolma
I/F 1968
R: Terence Hathaway (= Sergio Grieco)
D: Ken Clark, Beba Loncar, Lincoln Tate, Jess Hahn
M: Armando Trovajoli
Rennfahrer Dick Worth (Ken Clark) kommt nach Stockholm um für Rennstall Boss Eddy Bennet (Jess Hahn) bei einer Vorführung die neuesten Modelle vorzustellen, um den Verkauf dieser anzukurbeln. Eigentlich will Dick nur schwedische Mädchen kennenlernen und verführen. Als er in einen Mordfall verwickelt wird und er die russische Ballerina Svetlana Golyadkin (Beba Loncar) kennenlernt ist es um ihn geschehen. Doch die Freude ist nur von kurzer Dauer wird Svetlana entführt und Dick weiß noch immer nicht um was sich alles dreht und wer da hinter wem her ist…
Nicht als Agent sondern als Rennfahrer kommt Ken Clark nach Stockholm um ein wildes Abenteuer zu erleben, welches als Mystery Geschichte beginnt aber CIA & Co. auf den Plan bringt und in einen Verschwörungsfall endet – mehr will ich nicht verraten.
Der Kern der Geschichte ist relativ hanebüchern aber ehrlich, das sind die meisten. Die Erzählung ist rund und wirklich spannend erzählt und es tut sich wirklich ständig was – Vollgas wie Dick auf der Rennstrecke. Dazu ist der Film wunderbar fotografiert und es zeichnet Stelvio Massi dafür verantwortlich. Der Hauptteil der Geschichte spielt in Stockholm und die Stadt wird extrem gut eingefangen. Kurz gehts auch nach Zürich um in London und Umgebung zu enden. Das absolute Sahnehäubchen ist der Score, Maestro Armando Trovajoli hat hier ein Meisterwerk vollbracht und hebt den Film in grandiose Höhen! Besetzung ist durchgehend stark und ich hatte wirklich meine vollste Freude beim wiederholten sichten – sicher einer der Top Ten in der Eurospy Liga – das ergibt definitiv 9, für Fans des Genres sicher 10 Punkte. Ansehen!
Tecnica di Una Spia
D: Atom-Alarm Planquadrat goldene 7
US: Target Goldseven
I/E 1966
R: Alberto Leonardi
D: Tony Russel, Erika Blanc, Conrado San Martin, Antonio Pica
M: Piero Umiliani
Ein Frachter wird überfallen, die Crew komplett ausgeschalten und das Uranium welches transportiert wurde gestohlen. Agent Alan Milner (Tony Russel) wird auf den Fall angesetzt und über Kopenhagen und Lissabon geht es nach Marokko. Allen Spuren führen zu dem Schiffsreeder Otis (Conrado San Martin). Der hat eine Basis auf einer geheimen Insel und lässt dort mit dem gestohlenen Uranium an einem Heilmittel für Strahlung forschen.
Recht lahmer Eurospy, sehr durchschnittlich der Film dem wieder viele Dinge abgehen. Der Agent in diesem Fall ist Tony Russel, nicht der beste Vertreter seiner Zunft. Er wird zwar als Frauenschwarm ala Bond dargestellt, er ist es aber einfach nicht. Was noch viel schlimmer ist, dem Film fehlen schon wieder starke Bösewichte. Es gibt zwar ein paar Gadgets und einige Location sollen an Bond erinnern (ein Helicopter Flug über ein Anwesen wie das aus Feuerball), aber insgesamt ist das natürlich zu wenig, außerdem sieht hier alles günstiger und schwächer als bei einem Bond aus. Dann Erika Blanc, wie kann man so ein schönes Geschöpf so verschwindend gering einsetzen? Das gibt Abzüge in der Gesamtnote meine Herren! Weitere Abzüge gibts leider für den Umiliani Score. Ich kann es nicht glauben das ich das jetzt schreibe aber der Score hat mich richtig enttäuscht. Sehr belanglos und überhaupt nicht Umiliani swingend wie man das sonst gewöhnt ist und wie seine Musik einen Film normalerweise enorm aufwertet. Also entweder war das die Testphase von ihm oder die Musik wurde ausgetauscht (hab eine englische synchronisierte Version gesehen). Apropo, der Film lief auch in D im Kino unter dem skurrilen Titel „Atom-Alarm Planquadrat goldene 7“. TV und Video gabs nüscht. Ich vergebe Langeweile Alarm Planquadrat 3.
Occhio per occhio, dente per dente
E: Destino: Estambul 68
E Alternativ: Agente Z-55, misión Coleman
Ö: Aug um Aug – Zahn um Zahn
D: Auge um Auge, Zahn um Zahn
I/E 1967
R: Miguel Iglesias
D: Jack Stuart (Giacomo Rossi-Stuart), Monica Randall, Peter Barclay (= Pietro Ceccarelli), Lea Nichols (=Lea Nanni), Tomas Torres……und ohne Credits aber was für ein Auftritt von Victor Israel!
M: Franco Pisano
Die Türkei wird geflutet mit hohen Summe von gefälschten Dollarnoten. Journalist Jeff Gordon (Giacomo Rossi-Stuart) wird darauf angesetzt und bekommt es mit einer Verbrecherbande zu tun, die nun den Meisterfälscher Professor Sheldon entführt haben. Gordon verbündet sich mit Mary (Lea Nanni), der Tochter des Professors und versucht die Bande aufzuspüren. Doch jedesmal knapp bevor er Informationen bekommt, werden diese Personen mit einer Art Blasrohrpfeil, der aber aus einer Art Zigarettenspitze kommt, erledigt. Die Suche nach dem Professor wird immer schwieriger…..
Eigentlich recht unterhaltsamer Eurospy nur halt mit einem Journalisten statt Agenten in der Hauptrolle. Giacomo Rossi-Stuart ist gut in dieser Rolle, gut aussehend aber dann doch tough, ein Frauenheld wie auch gut in Zweikämpfen. Ich mag den Rossi-Stuart eigentlich immer, auch als Aristokrat in diversen Gothic Horrorfilmen zum Beispiel immer gern gesehen. Der hätte viel mehr Hauptrollen bekommen sollen, überzeugender Mime. Der Film ist actionreich und relativ kurzweilig, viele Kampfszenen und auch Schießereien, es fehlt aber irgendwie wieder mal ein großer, exaltierter Bösewicht. Wenigstens ist der Hauptschläger der Truppe ein interessanter Glatzkopf namens Pietro Ceccarelli – würde es noch einen Franco Ressel z.B. als seinen Chef geben hätte der Film viel mehr an Schauwert. So bleibt es dann doch durchschnittlich bis ja bis wer kommt der nicht mal Credits bekam (zumindest nicht in der italienischen Version) – Victor Israel! Der wird von Ceccarelli eingesetzt als Folterknecht mit seinen Ratten! Sagenhaft wie irre Israel da auftritt!
Gefilmt ist alles ganz okay, die Musik fällt leider nicht besonders auf, also ich würde 5x aus meinem Blasrohr dafür schießen aber der Vickerl, der Israel, dadurch verdient der Film auf alle Fälle einen irren 6 Punkt.
In Ö + D war er anscheinend im Kino (leicht anderer Titel 😉 ), aber leider lief der nie im TV oder wurde auf Video ausgewertet. Na vielleicht taucht er ja mal auf.
Il nostro agente a Casablanca
I/E/F 1966
R: Tulio Demicheli
D: Lang Jeffries, Thea Fleming, Pier Paolo Capponi, Olga Omar, Ruben Rojo, Paco Moran
M: Giovanni Fusco
Agent Brian Kervin (Lang Jeffries) wird nach Casablanca entsandt, ein wichtiges Dossier wurde gestohlen und soll wieder beschafft werden. Einer der es haben könnte ist Hermann von Heufen (Pier Paolo Capponi), der hat natürlich eine Nazi Vergangenheit. Er wurde verletzt wie das Dossier gestohlen wurde und versucht bei seiner Frau Ingrid van Heufen (Thea Fleming) unterzutauchen. Es sind aber mehrere Personen hinter dem Dossier her, z.B. einer mit einer Metallhand…..
Unterhaltsamer, gut gemachter Eurospy vor wunderschöner Marokko Kulisse. Der Film hat einen sehr guten Look, ist nie langweilig und auch ein recht ernster Vertreter seiner Zunft. Verstärkt wird dies mit einem guten, düsteren Score von Fusco.
Den langen Jeffries, also Lang Jeffries natürlich, seh ich gern, einer der Amerikaner die eigentlich immer eine gute Figur in ihren Rollen gemacht haben. Schön wenn auch vielleicht ein wenig zu lang die Sequenz wo ein Bestäuber Flugzeug unseren Agenten in seinem Cabrio attackiert. Schön auch die Metallhand, Draco (Paco Moran) ist nicht nur ein wunderbarer Fiesling, er hat eben auch eine Metallhand der speziellen Sorte. Kein Haken sondern eine mit 5 Metall Finger, eckig, Roboter mäßig. Noch dazu teilt diese Stromschläge aus, so eine brauch ich auch!
Alles in allem ein kurzweiliger, guter Film, schön fotografiert und gut gespielt. Ich vergebe locker 6 Metallhände mit Tendenz zu einer 7benten.
Agente Howard: 7 minuti per morire
aka
Siete minutos para morir
E/I 1969
R: Ramon Fernandez
D: Paul Stevens (= Paolo Gozlino), Betsy Bell, Nieves Navarro, George Hilton, Ruben Rojo
M: Jose Torregrosa
Agent Bill Howard wird nach Hong Kong gerufen um gestohlene Dokumente wieder zu beschaffen die äußerst brisant sind. Sollten diese Dokumente, eine Liste mit chinesischen Nationalisten die undercover in China arbeiten, in die Hände der Chinesen gelangen, würden all diese Spione aufgedeckt werden. Al Monks (Ruben Rojo), welche für das US Konsulat arbeitet und diese Liste hatte, ist anscheinend bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Agent Howard kommt schnell drauf, das da ganz wer anderer gestorben und Al Monks samt Liste abgehauen ist. Die trauernde Witwe Karin Foster (Nieves Navarro) bestätigt zwar die Identität der Leiche, aber sie dürfte lügen. Gleich nach der Identifikation reist sie gen Italien ab und Agent Howard hinterher, da er einen Verdacht hegt….
Klingt komplex und die Geschichte wird noch wilder in Italien wo Agent Howard Unterstützung von Mike Russo (George Hilton) bekommt. Die italienische Mafia ist nämlich auch hinter der Liste her! Doch so kompliziert das jetzt alles klingt, der Film erzählt uns das ganze flott und mit viel Action und kann gut unterhalten. Der Hauptdarsteller Gozlino ist zwar kein großer Name aber doch ein gut beschäftigter italienischer Darsteller, klar, ein charismatischerer würde den Film mehr tragen aber man kann nicht alles haben. Der Rest der Crew ist spanisch aber das soll der Sache keinen Abbruch tun. Kein schlechter Film, knackig erzählte 77 Minuten mit einer wilden Story und überwiegend spanisch besetzt in Italien spielend.
Gute 6 für 7 Minuten bis zum Tod!
Operazione Poker
aka
Operation Poker (Die Ballermann-Story)
I/E 1965
R: Osvaldo Civirani
D: Roger Browne, Helga Line, Jose Greci, Bob Messenger (= Roberto Messina), Emilio Messina
M: Piero Umiliani
Das Poker As Glenn Foster (Roger Browne) ist auch Geheimagent unter dem Namen Agent S-14. Er bekommt nun den Auftrag den vietnamesischen Diplomaten Yun Tao, der zu einem UN Treffen nach Genf reist, zu beschützen. Doch auf den Weg dorthin ist dieser auch schon entführt. Spuren führen u.a. nach Wien doch der Kollege von Agent S-14 wird dort umgebracht. Nachdem weitere Agenten Kollegen von S-14 auf die unterschiedlichsten Arten zu Tode kommen, wird Glenn nach Marokko gesandt….
Kein schlechter Eurospy Beitrag aber dann doch mit einigen Mankos. Es dauert 18 Minuten bis Glenn Foster seinen Auftrag bekommt und wir dadurch endlich verstehen um was es da eigentlich geht. Gut, der Film hat auch eine zweite Handlung aber das macht das Ganze nicht einfacher und überschaubarer, im Gegenteil. Also zu kompliziert erzählt und dazu noch mit Längen versehen. Die italienische Fassung dauert übrigens 1 Stunde 46 Minuten, die deutsche knackige 73 – ist die eine wahrscheinlich zu lang ist die deutsche zu kurz.
Roger Browne, den ich wirklich schätze und eigentlich immer gern sehe, macht wie immer eine gute Figur, es ist einfach die nicht gut erzählte Geschichte die dann das ganze etwas langatmig und auch streckenweise langweilig macht. Der wie immer gute Umiliano Score lockert das ganze zwar auf, aber auch da gibts bessere von unserem Piero.
Gut gefallen hat mir der Zweikampf der Messina Brüder! Roberto verkörpert Glenn Fosters Agentenkontakt in Casablanca, Omar OS-10, Emilio natürlich einen der Badies. Der Ringkampf der beiden ist köstlich inkl. Piledriver – fast schon wie ein Wrestlingmatch! Roberto Messina ist übrigens dieses Jahr 90 jährig verstorben.
Glenn Foster wird in seinem Auto von der Rückbank bedroht, kein Problem, er sprengt den hinteren Teil einfach samt Bedroher weg! Also alles ausser das Fahrgestell. Auch gut das Device welches man sich an die Krawatte steckt. Zusammen mit Infaroten Kontaktlinsen kann man dann durch Wände und Metall sehen!
Zum Finale gehts dann nach Kopenhagen inklusive einer Verfolgungsjagd in der Tuborg Zentrale. Was sich dort dann offenbart verrat ich euch natürlich nicht…
Insgesamt kein schlechter Film aber auch kein perfekter, leicht über dem Durchschnitt liegender, das ergibt 6 Paar see through Kontaktlinsen.
Tom Dollar
I/F 1967
R: Frank Red (= Marcello Ciorciolini)
D: Maurice Poli, Erika Blanc, Franco Ressel, Jacques Herlin, Giorgio Moll
M: Mario Capuano
Der iranische Schah wird bei einem Attentat erschossen ala Kennedy. Die staatlichen Belange gehen an seine Prinzessin (Giorgia Moll) über und da die Amerikaner interessiert daran sind, Schürfrechte für eine Uranium Mine zu erlangen, muss diese nun beschützt werden. Innere, feindliche Kräfte wollen auch diese meucheln, daher gibt es die Idee die schöne Prinzessin mit einer Doppelgängerin zu decken, Dr. Osborne (Jacques Herlin) soll sie dafür adaptieren. Tom Dollar (Maurice Poli) und sein japanischer Assistent werden beauftragt die Prinzessin und ihre Doppelgängerin zusätzlich zu beschützen….
Maurice Poli macht eine gute Figur in einer seiner wenigen Hauptrollen als Tom Dollar (so ein blöder Name), er erinnert mich ein wenig an Frederick Stafford. Der Film ist unterhaltsam, teils gut gemacht aber hat auch seine Längen und Handicaps. Jacques Herlin dreht völlig auf, zappelt herum und overacted das es eine Freude ist. Ich mag den Mann und er soll wohl auch die humorvolle Komponente in diesem Film verkörpern. Wird aber nicht jeder mögen. Erika Blanc andererseits mag wohl jeder hier, sie verkörpert die reiche englische Lady Crane, alte Bekannte von Tom Dollar. Ob sie sonst noch etwas verkörpert verrat ich euch nicht. Franco Ressel ist natürlich auch wie immer großartig als Mr. Gaber und ob er ein Guter ist den er zuerst vorgibt zu sein? Na, was meint ihr? Die Organisation die den Schah erledig hat und nun hinter der Prinzessin her ist, ist natürlich eine geheime Sekte namens Sing, erkennbar an dem Schlangen Branding! Alles in allem ein recht gut unterhaltender, leicht über dem Durchschnitt liegender Film, das würde 6 Brandzeichen ergeben, für die schlechte musikalische Darbietung gibts aber einen Abzug also 5 Serpenti direkt auf die Brust dafür!
Rififi in Amsterdam
I/E 1966
R: Terence Hathaway (= Sergio Grieco)
D: Roger Browne, Umberto Raho, Franco Ressel, Evelyn Steward (Ida Galli), Aida Power, Giovanni Scratuglia
M: Piero Umiliani
Ein Heist in Amsterdam und Rex Monroe (Roger Browne) ist dabei! Ein Boot in der Gracht wird gekapert und eine Diamantenkiste erbeutet. Anführer der Bande ist Vladek (Umi Raho, also Umberto, hier liebevoll abgekürzt wie so oft in den 60er Jahren). In folge dessen geht es dann wegen und um die Diamanten über Rotterdam und Paris nach Afrika irgendwo in die Sahara. Und was dann dort passiert und wohin dieser Film führt ist ziemlich unglaublich und erzähl ich euch vielleicht gleich……
Sergio Grieco liefert hier einen unterhaltsamen Eurospy Beitrag ab, der viel Licht aber auch Schatten beinhaltet. Wenn man den Titel sieht und das Plakat dazu sollte alles klar sein, ein Heist. Das dem eigentlich nicht so ist und das es eigentlich um einen Mad Scientist geht der um die Weltherrschaft ringt direkt aus seiner Höhle in der Wüste, dann weiß man man ist eigentlich in Mondo Psycho Italia! Dr. Fischer wird kongenial von Franco Ressel gespielt, völlig wahnsinnig mit Halskorsett und Kettenrauchend. Nicht zu vergessen die Gummi- bzw Lederhandschuhe die man in solch Höhlen braucht. Das Dr. Fischer natürlich eine Nazi Vergangenheit hat ist natürlich logo. Er hat auch eine bezaubernde Assisstentin namens Ida Galli! Umi Raho ist seine rechte Verbrecherhand. Ihr seht, der Film ist gut besetzt. Die Hauptrolle hat Roger Browne der gewohnt cool und souverän daher kommt und was bzw wen er wirklich verkörpert verrate ich euch nicht. Ein weiteres Highlight ist der geniale Score von Piero Umiliani! Also mit einem Umiliani Score kann wenig schief gehen, mein Fuß wippt jetzt noch davon mit!
Der „Schatten“ bei dem Film ist der Plot. Also eigentlich ist der Gaga so wie Dr. Fischer! Wenn man mit einer ziemlich verwirrenden Handlung kann und sich auf einen schön gefilmten und gut inszenierten Film einlässt dann ist das ein guter Film. Wenn man es nüchtern betrachtet ist das wilde Treiben zum Kopfschütteln. Wen Roger Browne eigentlich verkörpert erfahren wir in der letzten Minute des Films! Unser mad scientist erklärt uns kurz davor die eigentliche Handlung in 30 Sekunden in seinem völligen Wahn! Ich denke ihr wisst wo die Reise hingeht…. Ich hatte meinen Spass und weil es so wild verwirrend ist, ist das ein Werk welches man sich öfter ansehen kann um es (vielleicht) ganz zu verstehen. Wird nie ganz gelingen. Ist aber auch egal. Die Schauwerte, der Score und die vielen sympathischen und gern gesehenen Gäste machen das ganze eigentlich sehr unterhaltsam.
7 Glimmstengel und ein Halskorsett dafür machen 8!
Die Waffe des Teufels
IT: Perry Grant Agente di Ferro
US: The Big Blackout
I1966
R: Luigi Capuano
D: Peter Holden, Marilu Tolo, Giacomo Rossi-Stuart, Emilio Messina, Umberto D´Orsi, Seyna Seyn
M: Berto Pisano, Elsio Mancuso, Vasili Kojucharov
Perry Grant wird zu einem groß angelegten Falschgeldfall einberufen, der ihn zu einer Modefirma führt. Diese dürfte als Fassade für eine Geheimorganisation dienen – doch was führen sie im Schilde? Gibt es eine Verbindung zu dem großen Stromausfall der ganz New York City lahmlegt? Oder wollen sie ganz was anderes,…..?
Ok, das war jetzt nicht ganz die Handlung aber fast. Ich mag ja auch infantile Geschichten, gut gemacht und irgendwie unterhalten muss es halt. Das tut dieser Stinker leider nicht wirklich. Hier ist wirklich kein Budget zu sehen. Der komplette Stromausfall ist schlechtes Stockfootage welches die Herrschaften am TV Gerät sehen! Eigentlich sieht man ja eh nichts! Also alles egal. Agent Perry wird gemimt von Peter Holden, der Bruder von William, glaub ich. Relativ farblos der Mann, so wie meine Kopie, noch dazu unscharf. Ganz und gar nicht unscharf dafür Marilu Tolo, ich gebe es zu, ich hab den nur wegen ihr angesehen. Jung und heiß ist Sie da, die Marilu! Auch noch einen fast jugendlichen Eindruck hinterlässt der wunderbare Giacomo Rossi-Stuart als rechte Hand des Oberbosses. Guter Mann! Der Oberboss dafür ist wieder farblos, wie der Hauptdarsteller. Giulio Donnini heißt der, kenn ich nicht. Der hat dann gegen Ende des Film so ein riesiges Device wo er seine Wunderanlage steuert, die zwei große leuchtende XX oben haben, ausgeliehen vom örtlichen Sexshop. Sein „Versteck“ ist in Rom, und wo? Na wo schon, du Dummkopf, unter dem Collosseum natürlich!
Klingt ja alles ganz lustig ist es aber nicht. Leider ein ziemlich Schnarcher der wieder mal keinen guten Bösewicht beinhaltet aber wenigstens eine handvoll „Namhafter“ vorweisen kann. Neben Marilu und Giacomo gibt sich noch der meist böse Emilio Messina, leider viel zu kurz, die Ehre und auch Umberto D´Orsi schaut vorbei. Der Score fällt streckenweise auch positiv auf. Alles in allem aber leider zu wenig, mit einem guten Bild vielleicht 3-4 Stromausfälle dafür (vor allem wegen der Genannten), so gibts magere 2 mit Tendenz nach unten! Und der Agent will aus Eisen sein?
Goldsnake – Das Geheimnis der goldenen Schlange
I: Goldsnake ‘Anonima Killers’
US: Suicide Mission to Singapore
I/F/E 1966
R: Ferdinando Baldi
D: Stelio Candelli (als Stanley Kent), Annabella Incontrera, Yoko Tani, Juan Cortes, und viele asiatische Schlitzohren…..
M: Carlo Savina
Nachdem ein chinesischer Wissenschaftler eine Formel für den Bau einer Atombombe in Ping Pong Ball Größe erschaffen hat, verschwindet dieser nach Singapore. Agent Kurt Jackson (Stelio Candelli als Stanley Kent) wird nach Singapore gesandt um den Professor zu finden. Dort sind alle möglichen Gestalten auf der Suche nach dem Wissenschaftler und Agent Jackson kann niemanden trauen….. und wenn ich noch müder gewesen wäre, ich wäre sofort nach 10 Minuten Sichtung eingeschlafen und auch nicht mehr aufgewacht!
Selten so einen langsamen und langweiligen Eurospy gesehen! Das ganze Treiben spielt in Singapore und dadurch bekommt der Film zwar einen, für damalige Verhältnisse, exotischen Touch, aber wäre es ein Hong Kong Reißer dann wäre er ein Hong Kong ohne Reißer! Gadgets gibts keine, Action nahezu auch nicht, ja im Prinzip fehlen dem Film ja sogar die Hauptdarsteller! Nichts gegen Stelio Candelli, der oft einen Bösewicht spielt und hier eben den Agenten, aber er trägt da den Film viel zu wenig. Yoko Tani, oft die Exotin in Eurospy Filmen, viel zu kleine Rolle. Annabella Incontrera bekommt auch zu wenig Wirkungszeit und ausser Juan Cortes spielen da sonst nur Asiaten mit, namen und (meist) talentlos. Bösewicht? Nicht wirklich, es gibt viele Asiaten die sich herumtummeln und manchmal mit der Knarre fuchteln oder schießen aber natürlich eindeutig zu wenig!
Außerdem dauert jede Handlungsszene 3x zu lang wahrscheinlich um die fehlende Handlung mehr in die Länge zu ziehen.
Klingt jetzt alles fürchterlich, will nicht zu streng sein, recht feiner Score von Savina. Hätte meine Fassung schöne Farben und eine deutsche Synchro (war damals im Kino und hat eine gute bekommen), würde ich vielleicht kurz vor der Tiefschlafphase 3, vielleicht 4 Ping Pong Bälle vergeben, so bleiben grad mal 2 (Ton bei mir englisch, von der Sprache zwar ok aber Qualität auch sehr bescheiden), zum einschlafen aber 007 Bälle wert!
Das der Regisseur Ferdinando Baldi war ist kaum zu glauben! Wahrscheinlich ein „Urlaubsfilm“ von ihm wo er eher gut gegessen, sich massieren und baden gegangen ist und ab und an am Set vorbei geschaut hat, vermute ich mal. Ich geh jetzt Tischtennis spielen, ausgeruht bin ich ja nun…
Operation Atlantis
aka
Agente S 03: Operazione Atlantide
I/E 1965
R: Domenico Paolella
D: John Ericson, Carlo Hintermann, Erica Blank, Franco Ressel, Bernardina Sarrocco
M: Teo Usuelli
George Steel (John Ericson) ist auf dem Weg nach Japan als er auf einem Zwischenstopp in Rom ein Angebot bekommt für das RIU zu arbeiten. Eine große Menge Uranium ist verschwunden und da er es sich eh auf eine Stewardess spitzt nimmt er das Angebot an. Kaum im Hotel angekommen findet sich ein Toter dort markiert mit einem durchgestrichenen B in der Handfläche. Nachdem die Polizei gerufen wurde und er sich die Wartezeit mit der Stewardess verkürzt muss er bei Eintreffen dieser feststellen das die Leiche aus seinem Zimmer verschwunden ist. Ihm wird natürlich nicht geglaubt, und nachdem er in einem Nachtclub betäubt und in einen Koffer gesteckt wird geht das Abenteuer erst richtig los….
Ein Abenteuer im wahrsten Sinne des Wortes! Von der Kiste in ein arabisches Land geflogen, dort bei einem Weitertransport noch immer in der Kiste von einer Art Beduinen Stamm entführt und kurzzeitig verwechselt ist grad mal eine halbe Stunde vergangen! Es geht hier Schlag auf Schlag!
John Ericson ist zwar ein wenig farblos und hölzern aber bemüht. Der in Deutschland geborene Ericson hatte eine imposante Karriere, vor allem bei US Serien aber er hatte auch einen Auftritt beim großartigen Bad Day at Black Rock!
Inszeniert von Domenico Paolella geht es hier wirklich turbulent zu! Das Uranium befindet sich nämlich in den Überresten von Atlantis!!! Und es gibt auch Atlantiden! Die ganze Schose ist natürlich günstig produziert und auch irgendwie trashig aber der Film unterhält – natürlich wenn man ein Herz für Agenten Sci-Fi Misch Masch aus Italien hat! Perry Rhodan hätte seine Freude gehabt! Ich hatte auch eine Gaude dabei und bin froh das ich den Film in sehr guter Qualität sichten konnte. Für diese wilde Geschichte gibts 6 auf alle Fälle, manchmal taucht auch noch eine 7 direkt aus Atlantis auf.
Agent Pik As – Zeitbombe Orient
aka
Asso di picche – Operazione controspionaggio
aka
Operation Counterspy
I/E/F 1965
R: Nick Nostro
D: George Ardisson, Hélène Chanel, Lena von Martens, Emilio Messina, Umberto Raho, Tom Felleghy…… Nello Pazzafini schaut auch kurz vorbei!
M: Franco Pisano
Lord George Moriston (George Ardisson) ist ein Jetsetter der auch als Agent unter Pik As unterwegs ist. Er stiehlt von einem russischen Spion 6 Photos wo 6 Städten zu sehen sind, ein Hinweis was dies bedeutet gibt es aber nicht. Da eine Verbrecher Organisation diese aber unbedingt zurück haben will muss Agent Pik As die Bilder quasi „decodieren“. Als er auf den Plan der weltweiten nuklearen Vernichtung der Welt stößt muss er alles daran setzen dies zu verhindern…
Ich finde Georde Ardisson ja äusserst slick und er verkörpert wahrscheinlich am besten die italienische Version von Bond. Dieses Abenteuer ist sehr unterhaltsam, gut fotografiert sowie inszeniert und die Geschichte wird flott erzählt. Das einzige Manko ist leider wieder mal der Bösewicht, ein fetter und meines Erachtens lächerlicher Fiesling, vor allem dann wenn er im silbernen Einteiler mit Spinne drauf auftaucht. Der Einteiler ist super aber an dem Kasper geht das eher in die Hose. Nello Pazzafini, wieder mal viel zu kurz dabei, hat den auch an, aber bei dem passts der natürlich! Diese Spinne ist auch überdimensioniert an der Wand und an der werden auch Frauen angebunden in diesem Fall die schöne Helene Chanel. Die spielt eigentlich auf der Verbrecher Organisation eine gewichtige Rolle aber wer nicht pariert kommt auf die Spinne.
Süß find ich auch die beim Endkampf immer wieder eingeblendet riesige Uhr die uns die ablaufende Zeit anzeigt – fast wie bei Dalli Dalli. Die finale Todesszene ist auch amüsant, eine Animation, aber das müsst ihr selber sehen…..
Ein sehr guter Agentenbeitrag der mir 8 Spinnen wert ist.
Joe Fleming rechnet ab
aka
Furia a Marrakech
I/F 1966
R: Mino Loy & Luciano Martino
D: Stephen Forsyth, Dominique Boschero, Mitsouko, Jack Ary, Claudio Camaso
M: Carlo Savina
Die Verbrecher Organisation LOSCA spürt einen Bunker mit dem „Hitler Schatz“ auf, Millionen von gefälschten Dollar und Pfund Noten. Ein gieriges Mitglied dieser Organisation stiehlt eine kleine Summe, er wird zwar erwischt und ausgeschaltet, einige der gefälschten Banknoten sind aber schon im Umlauf. Die CIA ist alarmiert als eine große Summe bei einer Handelsmesse in New York auftaucht. Dora (Dominique Boschero) hat diese in Umlauf gebracht, Agent Bob Dixon (Stephen Forsyth) wird auf sie und den Fall angesetzt. Er findet heraus das Dora ´s Partner ihren Sitz in Marrakesh haben und schon gehts nach Afrika….
Ja und wo ist jetzt Bob Fleming? Nur in den deutschen Kinos ist der Film wieder mal zu einer „Fortsetzung“ der beiden „richtigen“ Fleming Filme mit Richard Harrison geworden. Erinnert an Agent 3S3 wo es auch nur in Deutschland 3 Teile gibt.
Dieses Abenteuer ist diesmal von 2 Regisseuren inszeniert nämlich Mino Loy und Luciano Martino. Beide sind ja auch das Produzenten Team hinter den Fleming Abenteuern und Martino führte auch beim ersten Regie.
Hier wird nun wirklich Bond in vielen Details fast schon zitiert. Gimmicks und Gadgets ohne Ende, ein Sichtgerät welches Mitarbeiterinnen nackich sehen lässt (das wollte ich schon immer haben!), Feuerzeuge die als Flammenwerfer dienen etc. und es gibt sogar eine Gadgets Werkstätte samt Q! Der landet gleich mal mit einem großen Ballon von der Ballustrade…herrlich. Dann natürlich die internationalen Location und da ist das Finale in den Schweizer Alpen großartig! Dort liegt natürlich auch der Hitler Bunker, am Matterhorn! Voll mit Banknoten! Dann spielt auch die süße Mitsouko mit die wir ja aus dem Feuerball Bond kennen. Das einzige was von Bond nicht übernommen wurde ist das Dixon/Fleming mit keinen der Damen ins Bett geht! Aber das ist wahrscheinlich der Schwachstelle des Films zuzurechnen, Stephen Forsyth, der Dixon/Fleming verkörpert. Ein Milchbubi Gesicht dem man weder den Lover noch den Agenten der tötet abnimmt. Er könnte eher in einer Boygroup unterkommen. Aber alles halb so schlimm, der Film kann sehr gut unterhalten, hat einen Drive und einen super look, der Score ist stimmig und das Agentenherz in mir lacht. Kamera von Florian Trenker, Sohn vom Luis! Drehbuch von Ernesto Gastaldi und Sergio Martino war für die Produktion zuständig. Ein damals schon gutes Team ergiebt einen sehr unterhaltsamen, guten Eurospy und wäre da ein charismatischerer Agent und vielleicht auch noch ein charismatischerer Bösewicht…
So gibts gute 8 Flammenwerferfeuerzeuge dafür mit Tendenz zu 9 IchsehdichnacktBrillen!
Bob Fleming – Mission Casablanca
aka
A 077, sfida ai killers
aka
Killers are challenged
I/F 1966
R: Antonio Margheriti
D: Richard Harrison, Susy Andersen, Janine Reynaud, Mitsouko, Goffredo Unger, Wandisa Guida
M: Carlo Savina
Der Wissenschaftler Coleman (Marcel Charvey) hat eine Entdeckung gemacht, welche das Erdöl ablösen würde. Da er nun Angst um sein Leben hat lässt er sich durch eine plastische Operation sein Gesicht verändern. Die CIA setzt nun Agent Bob Fleming (Richard Harrison) ein, der den Platz von Coleman einnehmen soll. Er begibt sich nach Marokko wo er Coleman ´s Frau (Wandisa Guida) treffen soll und als ihr Mann auftritt! Es stellt sich aber heraus das Frau Coleman eher daran interessiert ist das ihr Mann samt Formel verschwindet. Sie hat auch Helferinnen wie Janine Reynaud und Mitsouko die sie dabei unterstützen. Agent Fleming gerät unter Druck und hat alle Hände voll zu tun….
Wie wir alle wissen war Antonio Margheriti ein hervorragender Regisseur zu Hause in allen Genres. Auch beim Eurospy, wo er leider nur 2 hinterlassen hat, macht er einen richtig guten Job. Da ist einfach der Unterschied zwischen einem guten Inszenator und einem drittklassigen Regisseur zu sehen, in jeder Einstellung, im Schnitt, in seiner Gesamtheit. Natürlich steht da auch generell ein gutes Team dahinter, Produzent Luciano Martino und Mino Loy, Kamera Riccardo Palottini und Drehbuch Ernesto Gastaldi, ja sogar Sergio Martino im Produktionsbereich.
Richard Harrison als Bob Fleming ist gut besetzt, Gut, Harrison mag jetzt nicht der beste Schauspieler sein aber er hat Präsenz, einen guten Look und ist topfit. Seine Stunts macht er zumindest in den Zweikämpfen selbst und da gehts rund. Der Zweikampf im Hotelzimmer ist großartig gespielt und inszeniert, sehr hart und brutal und richtig akrobatisch (Salto aus dem Stand) – das macht ihm so schnell keiner nach. Meiner Meinung nach wurde er als Schauspieler später besser aber die Filme wurden schlechter. Wie auch immer, ich mag den Kerl einfach.
Auf Gimmicks wird großteils verzichtet (Coleman hat einen Ring der Gift im Drink erkennen kann) dafür gibts einige schöne Damen. Allen voran Janine Reynaud die ich damals sofort geheiratet hätte. Was für eine Perle! Und hier ist sie wunderbar böse und benutzt auch gern die Peitsche – ganz nach meinem Geschmack.
Das einzige worauf der Film hätte verzichten können ist die Bar Rauferei die mir richtig auf den Sack ging und noch dazu viel zu lange war – ein Mitbringsel aus den parallel laufenden Western anscheinend – überflüssig.
Flockiger Score von Savina rundet das Geschehen gut ab und ich würde 7 Ringe vergeben aber es werden dann doch 8, das schulde ich Janine!
Agent 077 – Heißes Pflaster Tanger
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Marc Mato, agente S. 077
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Espionage in Tangiers
I/E 1965
R: Gregg A. Tallas
D: Luis Davila, Perla Cristal, Jose Greci, Tomas Blanco, Alberto Dalbes
M: Benedetto Ghiglia
Professor Greff (Tomas Blanco) ist eine sensationelle und gefährliche Erfindung gelungen – ein Laserstrahl der Dinge verschwinden lässt. Leider wird dieser aber auch sofort gestohlen woraufhin Mike Murphy (Luis Davila) Agent 077 auf die Verbrecher angesetzt wird. Der Weg führt ihn nach Tanger und er bekommt alle Hände voll zu tun mit Verbrechern als auch Frauen…..
So, nun liegt er endlich vor, in wunderschöner Qualität und vor allem vollständig. Jahre zuvor war der Film nur in einer minderen Bildqualität und einer Laufzeit von ein wenig über 60 Minuten zu sehen. Der Film hat einen guten Look und harte Fights aber leider fehlt dem Film dann doch vieles was ein richtig guter Film braucht. Allen voran einmal der Hauptdarsteller – der argentinische Luis Davila ist bemüht aber es fehlt dann doch das Charisma. Die Damen sind ansehnlich, Perla Cristal sowie Jose Greci, aber dann halt doch keine Sexbomben und man vermisst die üblichen, ganz wichtigen (meist) italienischen Damen! Tja, und Bösewicht muss man halt sein oder man hat wenigstens den Look dafür – aber auch da ist der Film schwach besetzt. Was mir aber am meisten missfallen hat war die englische Synchro (deutsch und italienisch lag mir nicht vor). Die ist zwar nicht scheiße und von der Soundqualität auch gut, aber irgendwie dann sehr belanglos. Klingt jetzt alles viel negativer als es vielleicht gemeint ist aber das alles zusammen macht den Film dann leider sehr durchschnittlich – mit einer starken deutschen Kinosynchro hätt ich mehr Freude damit gehabt und sicher besser bewertet.
Das Ende, welches natürlich ein Witz ist, rundet den Durchschnitt dann völlig ab. Also wenn ich mein Agentenherz erweichen lasse gehen sich 5/10, aber nur an guten Tagen. Vielleicht taucht ja mal die Kinosynchro auf dann schau ich den sicher nochmal.
Agente Sigma 3 Missione Goldwather
I/E 1967
R: Gian Paolo Callegari
D: Jack Taylor, Silvia Solar, Armando Calvo, Frank Harris, Remo de Angelis, Mario Lanfranchi
M: Manuel Carra
Ein Professor wird wieder mal entführt geht es doch um seine Erfindung. Die CIA setzt sofort Agente Sigma 3 ein (Jack Taylor) um den Professor aufzuspüren. Die Jagd nimmt ihren Lauf von Rom über Tangier bis nach Barcelona wo die Co-Produktions Firma ihren Sitz hat…..
Ja, wieder mal ein ganz schwacher. Ich mag ja Jack Taylor sehr, ich mag ihn mit Schnauz, ich mag ihn ohne Schnauz, hier hat er keinen, aber dieser Film macht ihm keinen Gefallen. Alles sehr spannungsarm und langweilig inszeniert. Die Zweikämpfe sind lächerlich und Gimmicks weit und breit keine zu sehen. Silvia Solar ist noch ein kleiner Hingucker allerdings ist meine Kopie so schlecht das ich meine Äuglein schon anstrengen muss um sie zu erkennen – da sie aber ständig eine raucht gelingt mir auch das! Die Musik ist in diesem Fall auch nix somit hat es sich ausgesigmat bei mir und ich vergebe 1 Punkt, bei einem guten Bild im richtigen Format vielleicht einen 2 aber einen 3 bekommt Sigma 3 wirklich nicht. JEDER Film von Jess Franco mit Jack Taylor ist spannender und unterhaltsamer! Ola!
OSS 77: Operazione fior di loto
aka
Operation Lotus Flower
I 1965
R: John Huxley (= Bruno Paolinelli)
D: Robert Kent, Dominique Boschero, Gaia Germani, Yoko Tani, Roy Moore, Jean-Louis Tristan
M: Luis Enrique Bagalov
Der chinesische Professor Fu Chu Yen setzt sich aus China ab, mit einem auf ihn wartendes Flugzeug Richtung USA. Das Flugzeug wird aber abgeschossen doch der Chinese hat doppelt Glück – erstens gibts einen Fallschirm und zweitens landet er in der Nähe von Rom!
OSS 77 (Robert Kent) wird darauf angesetzt den Professor in die Hände zu bekommen und ihn zu einem U-Boot, welches gleich bei Fiumincino wartet, zu bringen, damit er endlich nach Washington kann….
Auweh, aber da muss ich Doppel Null wohl durch. Wenigstens spielt Bagalov auf! Robert Kent, der eigentlich auf Sandro Moretti hört, und vielleicht Bier produziert, aber nur vielleicht, ist ein mir völlig unbekanntes Gesicht aber die Sau darf mit Dominique Boschero schmußen und das darf ich nicht. Außerdem muss er aufpassen ist doch eine Organisation hinter dem chinesischen Professor her namens Nazi 2 (Nazi 1 hat seine Aktivitäten ja einige Jahre zuvor eingestellt). Was die Boschero in dem Film macht ist mir ein Rätsel, nun gut sie singt in einem Nachtclub namens Club 69! Yoko Tani, die ja eigentlich Französin war, ist wie immer eingesetzt als exotische Asiatin. Roy Moore, der Bruder von Roger, glaub ich, spielt den Organisations Chefe Marocco. Wen Jean-Louis Tristan spielt weiß ich nicht da ich ihn nicht kenne – ich kenn nur die Isolde.
Wie man sieht, es tut sich nicht viel in dem Film. Die „Story“ ist molto langsam erzählt und völlig unspektakulär. Je öfter ich den Kent sehe frage ich mich wie kam der generell zum Film? Sieht aus wie ein Maturant der durchgefallen ist. Auch unglaublich wie einfach man ihn übertölpeln kann, den Tölpel. Da gibts auch so eine strenge Folterfrau (Paule Albert), wieso foltert die den Moretti nicht zu Tode?
Leider ist auch nur selten Bagalov zu hören, dadurch wird es noch langweiliger. Hauptsache er hat viele Lire dafür bekommen, hoffe ich zumindest. Das war in dem Jahr wo er Django komponierte…..
Also, ich mach jetzt einen Abgang und zwar rapido, das ist natürlich Eurospy Bodensatz. Wenn man 1965 als achtjähriger den im Kino gesehen hätte sicher aufregend. Yoko meint im Film „wir Chinesen vergessen niemals“ – Ich auch nicht, ein gleichgültiger Punkt für diesen Stinker.
P.S.: der Film hat nicht mal Bond Gimmicks……ja nicht mal ein Gürteltier.
Heißer Tatort Tripolis
aka
Password: Kill Agent Gordon
OT: Password: Uccidete agente Gordon
I/E 1966
R: Therence Hathaway (= Sergio Grieco)
D: Roger Browne, Helga Line, Rosalba Neri, Franco Ressel
M: Piero Umiliani
Agent Douglas Gordon (Roger Browne) trifft in Paris ein mit dem Auftrag eine Waffenlieferung an den Vietcong zu verhindern. Seinen Informationen zufolge geht das von einem Casino aus wo er gleich mal in die Mangel genommen wird. Die Spur führt in nach Tripolis wo Rosalba Neri eine Tanzgruppe anführt. Agent Gordon kitzelt ihr über die Fußsohlen die Infos raus die er braucht. Ich hätte sie woanders gekitzelt aber ich bin auch nicht Agente Gordon!
In Tripolis kommen auch die asiatischen Unterhändler an nur um dann nach Madrid weiter zu fliegen. Dort werden sie von Signora Soundso im Rollstuhl empfangen die aber weder eine Signora ist noch einen Rollstuhl braucht. Wieso wird nicht erklärt aber die Signora ist auch Franco Ressel – Kopf der Waffenhändler Bande….
Guter aber doch durchschnittlicher Eurospy Beitrag mit dem immer gern gesehenen Roger Browne in der Agentenrolle Gordon. Der slicke Roger ist in guter, körperlicher Verfassung ist er doch Sandalen gestählt. In diesem Film gibts sehr viele harte Faustkämpfe und Browne boxt sich konsequent durch. Gimmicks gibts auch wie Säure aus der Sodaflasche, Pfeile aus dem Regenschirm oder Säure aus dem Giftring. Ein weiterer Lichtblick ist natürlich die wunderschöne Helga Line – die wird im Finale auf ein Bett gefesselt und mit Strom gequält.
Die wunderbare Musik besorgt uns wieder mal Piero Umiliani. Beim Titel und Endstück taucht er nicht nur in Bond Gefilde ab, er hat auch noch eine Sängerin namens Carol Danell die wie Shirley Bassey klingt! Irre, Umiliani ist DER Eurospy Komponist, molto fantastico!
Alles in allem zwar ein unterhaltsamer aber wie geasagt auch durchschnittlicher Beitrag deswegen gibts 5x Säure auf der 10er Skala dafür!
Die Chance ist gleich Null
aka
Agente Z 55 Desperate Mission
I/E 1965
R: Roberto Bianchi Montero
D: German Cobos, Gianni Rizzo, Maria Luisa Rispoli, Yoko Tani, Milton Reid, Giovanni Cianfriglia, Francisco Sanz
M: Francesco de Masi
Agent Z 51, zuständig für die Überführung von Professor Larsen (Francisco Sanz) von Hongkong nach USA, welcher gerade von den Chinesen befreit wurde, wird umgebracht. Darauf wird Agent Z 55 Robert Manning (German Cobos) gesendet um den Auftrag zu vollenden. In Hongkong angekommen wird er sofort unter Druck gesetzt, schon bei der Einreise wird im Schmuggelgut untergejubelt und er muss vor der örtlichen Polizei fliehen. In Hongkong versuchen verschiedene Gruppierungen ihn für sich zu benutzen, da wäre z.B. der Baron (Gianni Rizzo) und seine Organisation, oder Togo (Milton Reid) und Su Ling (Yoko Tani), die sich als „Beschützer“ anbieten. Alles bleibt hier dubios und Manning soll sich zwar mit allen arrangieren kann sich aber eigentlich auf niemanden verlassen. Als er endlich Professor Larsen auffindet sind sofort alle gegen ihn und es kommt zum Showdown….
Ein recht guter, in seinem Finale recht grimmiger Eurospy Film, der einmal nicht im Mittelmeer Raum sondern ausschliesslich in Hongkong spielt. Der Film braucht ein wenig um in Schwung zu kommen, es ist zwar irgendwie immer was los, aber Action und Gewalt wird erst im letzten Drittel aufgefahren, dann aber relativ hart für Eurospy Verhältnisse. Obwohl meine Kopie ein recht gutes, sauberes Bild hat sind die Farben blass und wenn es dunkle Szenen gibt ja dann ist es wirklich sehr dunkel!
Der Spanier German Cobos ist jetzt sicherlich nicht der bekannteste Eurospy Agent, kann aber tatsächlich eine Ähnlichkeit mit Sean Connery aufweisen. Das er natürlich die Damen abgreift wie Sean ist daher selbstverständlich. Sehr gut und unterhaltsam natürlich seine Gegner allen voran Gianni Rizzo (herrliche Visage!) und Milton Reid! Letzterer ist vielen sicher bekannt als Sandor, den Roger Moore vom ägyptischen Dach fallen lässt beim Spion der mich liebte! Reid war ein englisch/indischer Catcher (!) und Schauspieler, der sogar bei Dr. No einen Leibwächter spielte. Hier hat er viele Szenen und ist einfach nur eine glatzköpfige Wucht! Der Baron Rizzo ist herrlich fies und hält sich ein Gürteltier, eine Katze ala Blofeld ist doch langweilig. Ich hab auch ein Gürteltier allerdings umfunktioniert als präparierten Korb!!! Leider wird einer von Rizzo ´s Schläger, Giovanni Cianfriglia, viel zu kurz eingesetzt, aber sein Abgang ist außergewöhnlich!
Schöner, jazziger Score von Francesco de Masi! Ein leicht über den Durchschnitt liegender Eurospy Film ergiebt 6 Gürteltiere, aber lebende!
P.S.: für den Schnitt zuständig Bruno Matei (so stands im Vorspann, natürlich Mattei)!
Agente X 1-7 Operazione Oceano
I/E 1965
R: Tanio Boccia
D: Lang Jeffries, Rafael Bardem, Eleonora Bianchi, Aurora de Alba
M: Piero Umiliani
Nachdem ein Wissenschaftler auf offener Strasse erschossen wurde, bleibt nur mehr ein letzter
über, Professor Calvert, der das Wissen über eine neuartige Formel besitzt – allerdings nur in seinem Kopf und nichts auf Papier. Dadurch wird er zu einem Entführungsopfer was auch von Agent George Collins (Lang Jeffries) nicht verhindert werden kann. Der wurde nämlich auf Calvert angesetzt um ihn zu beschützen. Doch Agente X 1-7 (hab ich so im Film eigentlich nie gehört) macht sich nun dran den Professor zu befreien bevor die fremde Macht die begehrte Formel aus ihm rauspressen kann….
Lang Jeffries erster Eurospy Auftritt und es ist ein solider. Klar, man merkt dem Werk das fehlende große Budget vielleicht an aber die italienische Formel ist folgende, man nehme vielleicht den besten Komponisten aus dieser Zeit für solche Fälle, wünscht sich einen Bond Score, und schwupp di wupp, Piero Umiliani zaubert einen Bond angehauchten Score in Easy Listening Superlative herbei und macht so den Film eigentlich besser als er ist. Nicht falsch verstehen, der Film ist handwerklich gut gemacht, hat einen feinen Look, viele Gadgets sowie viele Feinde die von Jeffries natürlich ausgeschaltet werden, aber irgendwie fehlt was – und ich weiß auch was – ein richtig guter Bösewicht! Es gibt zwar viele Gegner und auch eine Art Geheimorganisation mit Festungssitz auf einem Berg, aber irgendwie sind die alle ziemlich gesichtslos. Apropo Bergfestung, dort sitzt Professor Calvert ein aber Agente Collins ist da in null Komma nichts drinnen und bereit den Professor mit einem Falschschirm Tandemsprung – herrlich wie die Italos da tricksen! Cool natürlich in der Festung die „Anlage“ wo alles blinkt und tut wie aus einem Bond halt – auf Sparschiene natürlich. Da gibts auch so eine Kugelmaschine wo Organisationsmitglied Olga (Aurora de Alba) reingelegt wird, da sie bei der Verführung von Jeffries versagt hat und nur gebumst hat. Die wird da regelrecht pulverisiert!
Resume – ein guter, flotter Eurospy Erstling vom Jeffries dem leider ein starker Bösewicht fehlt aber dafür mit einem fetzigen Umiliani Score aufgewertet wird.
6 Bikini Mädchen die von Jeffries Wasserski lernen wollen dafür!
Agent 3S3 pokert mit Moskau
OT: Agente 3S3: Massacro al Sole
I 1966
R: Sergio Sollima (als Simon Sterling)
D: Giorgio Ardisson, Frank Wolff, Eduardo Fajardo, Fernando Sancho, Michel Lemoine, Sal Borgese, Nello Pazzafini, Evi Marandi, Claudio Ruffini, Romano Puppo
M: Piero Umiliani
Agent 3S3 (Giorgio Ardisson) bekommt den Auftrag auf der karibischen Insel San Felipe den „Professor“ Karleston (Eduardo Fajardo) ausfindig zu machen und ihn nach Amerika zu bringen. Dieser hat ein hoch giftiges Gas entwickelt an den die Geheimdienste interessiert sind. Dumm nur das der Professor auf San Felipe für den dortigen Diktator General Siqueiros (Fernando Sancho) tätig ist.
Nachdem 3S3 seinen Kontaktmann Agent 3S4 nicht auffindet versucht er mit dem Informanten Mendoza (Frank Wolff) den Professor zu entführen. Doch dagegen hat der General sowie sein „Innenminister“, der sadistische Radek (Michel Lemoine), etwas, sind sie doch schon längst dahinter gekommen das Walter Ross Agent 3S3 ist. Und der Informant Mendoza ist auch nicht der für den er sich ausgibt sondern ein russischer Spion der auch an dem Giftgas interessiert ist. Es wird ungemütlich auf San Felipe….
Der zweite Agent 3S3 von dieser Reihe, die eigentlich mit diesem Beitrag auch schon wieder in Italien vorbei ist (außer in Deutschland, da wurde noch ein anderer (extrem guter) italienischer Eurospy Beitrag wegen dem Hauptdarsteller Ardisson dazugedichtet).
Sollima gibt hier bedeutend mehr Gas als beim ersten „Agent 3S3 kennt kein Erbarmen“ Einsatz. Die Story ist ziemlich James Bondig (Insel, größenwahnsinniger General, russische Agenten, Giftgas Formel etc), die Besetzung sehr stark und bis in die hintersten Reihen gut besetzt.
Michel Lemoine als Radek natürlich hervorragend, auch der General mit Sancho bestens besetzt. Frank Wolff überzeugt als russischer Spion genauso wie Fajardo als Professor. Pazzafini und Puppo als Security/Schläger immer gut.
Der Frauenanteil ist zwar bedeutend kleiner aber hier überzeugt mich die Spanierin Luz Marquez als kampferprobte Amazone.
Die deutsche Kinosynchro ist sehr gut und Claus Biederstaedt als Ardisson natürlich perfekt. Die Bondlastigen Machismen gut gesetzt – „Ich komm mir vor wie im Zoo, darf ich den Hübschen ein paar Nüsse geben?“
Der Film war bei uns leider um fast 25 gekürzt. Die französische Langfassung mit ca. 118 min. hat einen völligen anderen Beginn und einige Szenen sind einfach länger ausgespielt. Reicht als 92 min. aber völlig behaupte ich mal und wurde damals wahrscheinlich an die übliche Kinolänge angepasst. Die Franzacken Version ist recht blass und ein wenig unscharf/schwammig.
Schön wäre natürlich eine restaurierte Fassung mit richtig gutem Bild dann würde der Film noch besser kommen. Wie sagt Biederstaedt so schön: „Ich war als Kavalier gedacht!“
Ich auch! 8 Kavaliere dafür in der Welt der italienischen Spione!
OPERATION TAIFUN
OT: Con la Muerte a la espalda
E/D/I/F 1967
R: Alfonso Balcazar
D: George Martin, KlausJürgen Wussow, Vivi Bach, Rosalba Neri, Daniele Vargas, Michel Montfort
M: Claude Bolling
Professor Rowland samt Asisstentin Monica (Vivi Bach) werden auf einen Empfang nach Hamburg eingeladen. Dort soll eine neue Droge diversen Agenten präsentiert werden. Doch auch das Gangstersyndicat Electra ist hinter der Droge her und ermordet den Professor auf dem Treffen. Monica kann gerade noch den Koffer mit den Unterlagen an sich bringen da wird sie auch schon von den Verbrechern bedrängt. Der Juwelendieb Gary (George Martin), der gerade einen Raub auf diesem Empfang begang, beschützt Monica und die beiden begeben sich auf die Flucht.
Nachdem ihre Flucht gelang trennen sich die beiden und Monica begibt sich samt Koffer zur amerikanischen Botschaft. Doch in dem Koffer sind keine Formeln mehr – Gary hat sie an sich gebracht und versucht nun von der Verbrecherbande Electra Geld dafür zu bekommen.
Flotter und unterhaltsamer Agentenfilm mit einem gut aufgelegten George Martin und einer stark besetzten Verbrecher Organisation mit Daniele Vargas, Klausjürgen Wussow und der lasziven und wunderschönen Rosalba Neri. Neben Rosalba hat mir auch Wussow sehr gut gefallen der hier einen brutalen Verbrecher mimt (und sich in der deutschen Synchro auch selbst spricht). Hamburg wird gut in Szene gesetzt und insgesamt ist das ein sehr feiner Beitrag im Eurospy Genre. Interessant auch das der Film in 70mm und in 3D hergestellt wurde (und ich hätte sooooo gern Rosalba in 3D gesehen!).
„Scheint das sich endlich wieder mal was tut in Hamburg“.
7 Agentenkoffer dafür.
Agenten Poker
OT: Il Gioco delle Spie
I/F 1966
R: Paolo Bianchini
D: Roger Hanin, Rory Calhoun, Evi Merandi, Raf Baldassarre, Mario Cecchi
M: Roberto Pregadio & Walter Rizzati
Verschiedene Agenten im Dienste der Russen sind auf der Jagd nach Dokumenten in Istanbul. Das russische Trio um Sadov (Roger Hanin), Alex (Rory Calhoun) und Sonja (Evi Merandi) beschafft General Fiodorenko (Jean Gaven) einen Koffer der sich aber als Bombe herausstellt. Da alle zum Glück der Falle entgehen sendet Fiodorenko die drei nach Bagdad um die Dokumente doch noch zu beschaffen. Nachdem ihnen dies gelingt realisiert Fiodorenko das einer seiner zahlreichen Agenten ein Verräter sein muss. Als alle auf einer Insel zusammenkommen, die der Russen als Spionagezentrum dient, realisiert der für die Amerikaner tätige Spion das es Zeit für einen Abgang wird…..
Bei diesem Eurospy Beitrag handelt es sich um den allerersten Film von Paolo Bianchini und es ist ein Werk welches sehr ernst ohne dem üblichen Eurospy Glamour seine Geschichte erzählt. Es zeigt eher den Agentenkampf der West und Ost Mächte auf orientalischen Terrain, in diesem Falle Istanbul bzw. Bagdad. Handwerklich recht versiert gemacht braucht man aber seine Zeit um in die Geschichte reinzukommen. Das braucht dann schon mal gut 50 Minuten aber dann wird die Sache recht spannend. Dem Film fehlt irgendwie der strahlende Held und die agierenden Agenten sind regelrecht Gehirngewaschen. Es muss aber auch nicht immer James Bond sein.
Ein interessanter Agentenbeitrag, sehr anders als das Gros aus Italien, eine Geschichte erzählt aus Sicht der russischen Seite, eigenwilliger Film, 6/10 Kofferbomben dafür.
Im Nest der gelben Viper
OT: FBI – Operazione vipera Gialla
I/D 1966
R: Alfredo Medori, Wolfgang Schleif
D: Hellmut Lange, Massimo Serato, Peer Schmidt, Sam Garter, Michael Kirner,
M: Francesco de Masi
Die Organisation Gelbe Viper treibt ihr Unwesen in Kapstadt. Verräter werden eliminiert, einer konnte davor aber einen Brief hinterlassen nach dem die Bande auf der Suche ist würde dieser doch die Identiät der Mitglieder preisgeben. Doch selbst ihre Mitglieder kennen den eigentlichen „Chef“ nicht meldet der sich nur über Funk und Übertragung bzw. über Vertreter. Die Mitglieder der Bande werden auch nur mit Kennzahlen wie X1 und X3 oder auch X50 benannt. X50, X51 und X 52 sind übrigens Neuanwerter der Mitgliedschaft der Bande. Bei X50 handelt es sich über einen Mann des FBI, van Dongen (Hellmut Lange) der in die Bande eingeschleust werden soll. Als ihm dies gelingt spitzen sich die Dinge zu….
Ordentlicher Film der aber eigentlich fast mehr ein Wallace Abenteuerfilm ist (der Polizeichef heißt Sanders, Südafrika als Handlungsort, Ablauf der Geschehnisse) als Eurospy. Hab mir das länger überlegt wohin ich den packen soll gibts doch auch gleich 2 Regisseure, eben einen deutschen und einen Italiener. Stimmiger Soundtrack ist auch von italienischer Machart (Francesco de Masi) und Massimo Serato wie immer eine Bank als einer der Schurken (er spielt X1). Aber sonst ist da fast nur mehr deutsches zu sehen, ok der Cutter war auch Italiener. Aber weil vor allem auch die Story relativ „deutsch“ rüberkommt und eben wie schon erwähnt eher an Wallace als an einen Italobond erinnert ist er nun hier gelandet (kann aber auch gern zum Eurospy verschoben werden). Das deutsche bedeutet leider auch „bieder“ bei mir, das soll nicht abwertend gemeint sein aber wäre es ein Eurospy sollte er mehr Action und vor allem irgendeinen Größenwahn inne haben. So ist es leider nur eine relativ simple Verbrecherbande und Geschichte mit exotischer Kulisse.
Generelle Bewertung, nun, guter Durchschnitt, nicht mehr und nicht weniger, also quasi X5 von X10.
OSS 117 – Teufelstanz in Tokyo
aka
Im Visier des Todes
OT: OSS 117 a Tokio si muore, A tout coeur a Tokyo pour OSS
F/I 1966
R: Michel Boisrond
D: Frederick Stafford, Marina Vlady, Colin Drake, Jitsuko Joshimura
M: Michel Magne
Der zweite Einsatz von Frederick Stafford als OSS 117 in seinem zugleich auch erst zweiten Film bringt ihn im Auftrag der amerikanischen Regierung nach Japan. Ein US Militärstützpunkt im Pazifik wurde mit einem für den Radar nicht sichtbaren Flugkörpern zerstört. Eine Angestellte der US Botschaft in Japan, Eva Wilson (Marina Vlady), wird erpresst. Agent OSS 117 gibt sich nun als ihr Ehemann aus um die Erpresser auszuforschen, zudem wird auch vermutet das diese auch mit den Anschlag zu tun haben könnten.
Ein früher Eurospy Beitrag der recht langsam inszeniert daher kommt und dessen Drehbuch von keinem geringeren als Terence Young stammt. Erst nach gut 45 Minuten nimmt der Film ein wenig Fahrt auf mit einem sehenswert inszenierten Kampf zwischen OS 117 und einem riesigen Sumo Ringer – hätte auch in einen Bond gepasst. Als dann der eigentliche Ehemann, der getrennt von seiner Frau lebt, in Tokyo auftaucht werden Dinge klarer für unseren Agenten. Es geht um eine Dechiffriermaschine mit der Eva in der Botschaft zu tun hat.
Irgendwie erinnert das alles an „Man lebt nur zweimal“ der ebenso von Terence Young stammt, und auch in Japan spielt, aber erst im Jahr danach in der James Bond Reihe realisiert wurde. Ok, hierbei handelt es sich um die „extra light“ Version davon. Zu lahm, zu langsam, mit einfach zu wenig Aktion und Pepp. Der (damalige) Exotenbonus in Form von den japanischen Locations wird auch zu wenig genützt. Schade, wird Agent OS 117 doch gut mit Frederick Stafford verkörpert, ein Feschak, äußerst slick und charmant auftretend. Positiv zu vermerken sind die Zweikämpfe die äußerst trocken und hart inszeniert wurden. Aber irgendwie ist das leider zu wenig und ich kann diesen Agenten Beitrag nur im unteren Drittel auf der nach oben nicht offenen Eurospy Skala platzieren.
Agent 3S3 setzt alles auf eine Karte
OT: Omicidio per Appuntamento
I 1967
R: Mino Guerrini
D: Giorgio Ardisson, Günther Stoll, Hans von Borsody, Mario Brega, Luciano Rossi
Walter (Giorgio Ardisson) macht auf der italienischen Küste Urlaub da trifft er auf seinen alten Freund und Chemiker Dempsey (Hans von Borsody). Der lädt ihn auf seine kommende Hochzeit in Rom ein doch zu der kommt es nicht verschwindet er doch spurlos. Walter, selbst amerikanischer Agent, macht sich auf die Suche nach ihm da findet ein erster Mordversuch an ihm statt. Er trifft mit Kommissar Silvio (Günther Stoll) zusammen und gemeinsam versuchen sie Dempsey ausfindig zu machen. Es geht um eine Formel und weitere Mordanschläge säumen ihren Weg auf ihrer Suche….
Zuerst einmal, dieser Film ist natürlich nur im deutschsprachigen Raum ein Agent 3S3, es gibt nur 2 Filme mit dieser Figur, beide von Sergio Sollima. So wie wie bei der Django „Serie“ wurde dieser einfach dazu gemacht da Giorgio Ardisson die Hauptrolle innehatte und der Film in einem ähnlichen Metier spielt.
„Omicido per appuntamento“ ist ein großartiger Film von Mino Guerrini den man zwar zum Eurospy Genre zählen kann der aber dann doch völlig eigenständig seine Geschichte erzählt. Getragen wird der Film von Ardisson & Stoll die wider Willen immer mehr im Verlauf des Films zum Team werden. Herausragend ist hier die Kameraführung, Franco delli Colli gibt hier wirklich alles, da wird die Kamera zu einem Akteur, sie folgt den Darstellern, dreht sich, läuft, hetzt regelrecht um sie herum, zoomt, wunderschöne Einstellungen wechseln sich mit bizarren Ideen das es nur so eine Freude ist! Der Film bekommt sogar noch gialloeske Züge und der Übeltäter bleibt bis zum Schluss im Hintergrund.
Das Drehbuch stammt von Fernando di Leo und der stimmige Score von Ivan Vandor. Die MDR Austrahlung vor mehr als 10 Jahren hatte scope und sehr gute Qualität aber leider fehlt der deutschen Fassung eine gut viertel Stunde, sehr schade.
Das Jahr darauf machte Mino Guerrini sein absolutes Meisterwerk Gangster sterben zweimal aber man tut nicht falsch daran sich diesem feinen Werk zu widmen. Wirklich großes Kino!
Agent 3S3 kennt kein Erbarmen
OT: Agente 3S3 – Passaporto per l´ Inferno
I/F/E 1965
R: Sergio Sollima (als Simon Sterling)
D: Giorgio Ardisson, Georges Rivière, Barbara Simon, Fernando Sancho, Sal Borghese
M: Piero Umiliani
Agent 3S3 (Giorgio Ardisson) bekommt einen Spezialauftrag der in nach Wien führt. Er soll Jasmin von Wittstein (Barbara Simon) näher kennenlernen um dadurch an ihren Vater rankommen. Ihr Vater, Mr. A genannt, leitet eine Verbrecherorganisation und geht, um seine geheime Identität zu bewahren, soweit das er sogar seine Tochter opfern würde. Nach den ersten Annäherungsversuchen von Agent 3S3 finden schon Anschläge an ihn statt, alles Zeichen das er schon enttarnt wurde. Jasmin hat von den Aktivitäten ihres Vaters keine Ahnung und wird von ihren Onkel noch dazu in die Irre geführt. Doch Agent 3 der Sonderabteilung 3 – soviel zu Agent 3S3 – mit der Sonderberechtigung zu töten findet auf seine Art einen Weg Mr. A, und auch Mr. B, zur Strecke zu bringen….
Der erste Auftritt von Agent 3S3 ist ein netter, nostalgischer aber auch leicht angestaubter Eurospy Beitrag von niemand geringeren als Sergio Sollima. Obwohl prinzipiell recht stimmig sind die Abläufe, Schlägereien, Verfolgungsjagden etc. insgesamt äusserst zahm und unspektakulär angelegt. Gedreht an internationalen Locations (Wien, Libanon) und formal gut gemacht fehlt dann leider doch das gewisse Etwas und die Spritzigkeit anderer Vertreter seiner Zunft. Somit gibt’s von mir durchschnittliche 5 von auf der nach oben nicht offenen Eurospy Skala von 10 Mikrofilmen.
Tiffany Memorandum
aka
Komm Gorilla, schlag zu!
OT: Tiffany Memorandum
I/F 1967
R: Sergio Grieco (als Terence Hathaway)
D: Ken Clark, Irina Demick, Loredana Nusciak, Angelo infanti, Carlo Hinterman
M: Riz Ortolani
Der Journalist Dick Hallan (Ken Clark) schlittert durch Zufall von einem ominösen Vorfall in den nächsten und findet sich in einer Agentenverschwörung wieder die in über Paris nach Berlin führt.
Okay, das war jetzt eine ziemlich marginale Inhaltsangabe aber ehrlich in diesem Eurospyer geht’s so rund mit vielerlei Vorkomnissen, Personen und Twists das es echt schwierig ist mitzuhalten. Verwirrende oder unlogische Plots haben ja die meisten aber im Tiffany Memorandum geht’s wirklich rund. Kann man als Manko sehen tu ich aber nicht – der Film ist pure Unterhaltung (wenn man mit diesem Genre kann)! Es ist wirklich dauernd was los, Ken Clark sieht blendend wie immer aus und die beiden Damen Nusciak und Demick sehen das ähnlich. Grossartig sind auch die vielen tollen Kameraeinstellungen und Spielereien für die kein geringerer als Stelvio Massi verantwortlich ist. Vor allem die Vorgänge in Berlin sind toll eingefangen. Absolute Krönung widerfährt dem Film durch seinen jazzig swingenden Score von Riz Ortolani – ich summe und blase am Tag danach noch die Melodie vor mich hin.
8 von 10 Schatten für diesen feinen Film!
Super Agent 999 Frank Collins – Todesspur
aka
Frank Collins 999 – mit Chloroform geht’s besser
OT: Entre las redes, Coplan Campus de piel
I/F/E 1967
R: Riccardo Freda
D: Lang Jeffries, Robert Party, Ida Galli, Guido Lollobrigida
M: Jacques Lacome
Nach dem Tod einer Agentin wird Frank Collins (Lang Jeffries) darauf angesetzt den Fall zu übernehmen. Es geht um gefälschte Rembrandt Bilder und die Spur führt nach Mexiko. Dort angekommen ist Collins sofort miIttendrin im Geschehen. Er beschützt Francine (Silvia Solar) deren Mann bei einem Attentat ums Leben kam. Der als Geologe tätige hatte bei einem Rundflug eine Hacienda in der Nähe von einem Atztekentempel fotografiert. Darauf begibt er sich zu eben dieser und gibt sich als Geologe aus. Don Felipe dort ist noch von der alten Schule, ungehorsame Bedienstete werden da schon mal an den Jeep gebunden und durch den Hof geschliffen. Collins wahre Identität wird aber schnell aufgedeckt und schon steht sein Sarg bereit, mexikanische Maßarbeit (so wird ihm das mitgeteilt)…..
Eine weitere Coplan Verflmung diesmal mit dem langen Jeffries in der Hauptrolle. Dieser ist in unserer Fassung zu Frank Collins geworden und investigiert trocken und gut. Der deutsche Synchro ist ernst und der Film hat einen schönen Look. Riccardo Freda war ein absolut feiner Handwerker und bei ihm stören auch die Modellauto Unfälle und Explosionen keineswegs (legendär der Auto/Zugunfall beim seinem Edgar Wallace Beitrag „Das Gesicht im Dunkeln“). Doch eigentlich ist der Stab fast nur französisch besetzt und 2nd unit Regisseur ist kein geringerer als Yves Boisset. Anscheinend war Freda für die italienische Version zuständig. Von welcher nun die deutsche Version stammt entzieht sich meiner Kenntnis aber das ist ja auch egal.
Gut unterhaltender Durchschnitts Eurospy mit Mikrofilmen in Stöckelschuhabsätzen und herunterkommenden Raumdecken. Wer auf diese Art Filme steht kommt bei Collins/Coplan nicht vorbei.
6 von 10 Gehstöcken die Feuer spucken! (hätt ich auch gern)
Thunder Mission
(aka Warteliste zur Hölle)
OT: Anonima de asesinos (Spanien), Jerry Land cacciatore di spie (Italien)
E/I/D 1967
R: Juan de Orduna
D: Wayde Preston, Gianni Rizzo, Pamela Tudor, Reinhard Kolldehoff, Franco Fantasia, Helga Sommerfeld
M: Piero Umiliani
Nach zwei Morden in New York und Rom wird CIA Agent Jerry Land (Wayde Preston) auf den Fall angesetzt und kommt schnell dahinter das es um eine Formel für einen Ionenmotor geht. Nach einiger investigativer Arbeit in Rom führt die Spur nach Beirut wo es zu einer Überraschung kommt….
Eurospy war ein kurzlebiges, vom James Bond Erfolg beeinflusstes Genre welches vorrangig in Italien und meist in Koproduktionen mit vor allem Spanien aber auch Frankreich und wie in diesem Fall Deutschland gemacht wurde. Meist bestückt mit einem charismatischen Agenten haben wir hier Wayde Preston´s einzigen Ausflug ins Eurospy Genre. Bekannt und aktiv war der gute Wayde ja sonst ausschließlich im Italo Western und sein Eurospy Beitrag gefällt mir richtig gut! Von deutscher Seite kam von Produzent Ernst Ritter von Theumer der hervorragende Reinhard Kolldehoff, Helga Sommerfeld sowie Kai Fischer, die Spanier stellten neben Regisseur Orduna Antonio Duran, Sergio Mendizabal oder auch den mexikanisch stämmigen Noe Murayama (spielt Mr. Wong), und die Italiener Franco Fantasia, Gianni Rizzo, Pietro Ceccarelli sowie Kameramann Aldo Ricci und Cutter Eugenio Alabiso. Absolut erwähnenswert natürlich auch der Soundtrack von Piero Umiliani. Wie man sieht eine schöne und internationale Besetzung in diesem soliden, teils recht harten Agentenfilm mit guter, markiger deutschen Synchro.
Digital gibt’s leider nichts aber eine relativ seltene VHS unter dem Namen Thunder Mission.
Von mir gibt’s 7 von 10 Gebissen mit Mikrofilmkamera drin!
Mike Morris jagt Agenten in die Hölle
OT: Il Raggio infernale
I/E 1967
R: Gianfranco Baldanello (als Frank G. Carroll)
D: Gordon Scott, Nello Pazzafini (als Ted Carter), Delphy Maureen, Silvio Solar, Massimo Righi (als Max Dean)
M: Gianni Ferrio
Eine handvoll Agenten überfallen einen Konvoi und verschaffen sich so Zugang zu einer Demonstration einer Strahlenkanone von Professor Macom (Tullio Altamura) in seinem unterirdischen Labor. Nach der Demonstration werden die Zuhörer eingenebelt und Strahlenkanone samt Professor entführt. Kopf der Bande ist Frank (Nello Pazzafini, endlich einmal in einer Co-Hauptrolle mit Brille und ohne Schnauz) und der ist nicht zimperlich, erschießt er auch mal Kollegen die wo eingeklemmt sind. Nach der gelungenen Entführung mit Auto, Hubschrauber, U-Boot kommt nun endlich James Bond ins Spiel, also Mike Morris, dargestellt von „Tarzan“ Gordon Scott! Der ist natürlich ein ähnlich gearteter Womanizer wie unser James, das musste damals so sein. Auch hat er sein Können aus dem Dschungel mitgebracht und schwingt auf Seilen, schwimmt und kämpft wie damals. Er sucht nun „Narbengesicht“ (Carlos Hurtado) in Rom bekommt aber heraus das der schon das Weite gesucht hat und sich in Barcelona aufhält. Dort soll der entführte Professor für Nello´s Bande arbeiten. Doch Mike Morris jagt Agenten in die Hölle……
Feiner, kleiner Eurospy der nie langweilt und mit einem schönen Score von Gianni Ferrio unterhalten kann. Gordon Scott macht seinen Bond gut und hat auch eine coole Synchro wird er doch von Gert Guenther Hoffmann gesprochen. Das ist die frühe Stimme von Sean Connery also perfekt für Mike Morris! So geht’s flott dahin in dem stark spanisch besetzten Film und kann mit all seinen kleinen Gimmicks, den Miniatureinsätzen sowie Nello in der Bösewicht Rolle bei Laune halten. Charmante, solide aber auch günstige italienisch/spanische Agentenunterhaltung. Wer mit solchen Filmen kann der wird mit Mike Morris seine volle Freude haben!
Keine digitale Auswertung, der geneigte Agent muss auf eine der Videoveröffentlichungen zugreifen.
ASSASSINATION
Italien 1967
R: Emilio Miraglia
D: Herny Silva, Fred Beir, Ida Galli
Drehbuch: Luciano Ercoli u.a.
Produzent: F.T. Gay
Musik: Robbi Poitevin
Endlich konnte ich auf diesen Film zugreifen, entdeckte ich doch eine tolle italienische Veröffentlichung mit englischen Ton und noch dazu zu einem sehr günstigen Preis. Warum dieser Film nie synchronisiert wurde und nicht bei uns im Kino lief ist mir schleierhaft handelt es sich bei ASSASSINATION um sehr sehr gutes Agentenkino der 60er. Mit sehr gutem Agentenkino untertreibe ich sogar, die Geschichte ist raffiniert eingefädelt und wird auch genial erzählt, um ein vielfaches anspruchsvoller als viele italienische oder auch englische Kollegen aus dieser produktiven Zeit. Veredelt wird dieser interessante Film von einem hervorragenden & sehr unterstützenden Score von Robbi Poitevin. Doch kommen wir zur Handlung:
John Chandler (Henry Silva) sitzt im Knast und soll am elektrischen Stuhl exekutiert werden. Das wird er auch offiziell doch inoffiziell stirbt er nicht sondern nimmt die Rolle seines erfundenen Bruders Philip Chandler an. Dies alles für die CIA für die er als Auftragskiller arbeiten soll. Nach den ersten Auftritten in New York City als eben sein unbekannter Bruder wird er nach Hamburg gesandt und dort nehmen die Dinge ihren Lauf….
Ich hab mich vollkommen unbedarft auf diesen Film eingelassen und bin sehr begeistert. Habe mir eher eine klassische Gangstergeschichte oder einen Heist artigen Film erwartet aber nein, Miraglia hat hier eine ausgeklügelte und raffinierte Agentengeschichte inszeniert mit vielen unerwarteten Plot twists, wunderschön gefilmt mit unzähligen ausgefallenen Einfällen. Die Geschichte verwirrt immer wieder und macht neugierig auf die Auflösung. Henry Silva regiert diesen Film regelrecht uneingeschränkt und bestätigt was für ein grossartiger Schauspieler er doch eigentlich war. Gekrönt wird diese unentdeckte Perle von einem grandiosen Soundtrack von Robbi Poitevin. Robbi hat hier wirklich für jeden Geschichtsstrang die passende Musik, von gitarrenlastigen Garagensongs zu bläserdominierten Eurospyhymnen, von atmosphärischen Gruselsongs zu 60’s Beat, da ist wirklich alles bei und unterstützt das Geschehen kongenial. Glücklicherweise kann ich diese musikalische Offenbarung nun immer wieder mit der CD der GDM Clubserie geniessen die vor kurzem als Erstveröffentlichung erschien.
Die DVD die ich zur Sichtung hatte ist von RHV kommt mit einem beeindruckend gestochen scharfen Bild und in imposanten Cinemascope.
Grossartiges Eurospy Cinema mit einem genialen Henry Silva in der Haupt(doppel)rolle inklusive schönen Hamburg Drehorten und einem imposanten Score!
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